Consorsbank Aktiendepot Erfahrungen
Die Consorsbank ist eine Tochtergesellschaft der BNP Paribas mit Hauptsitz in Nürnberg und wurde im Jahr 1994 gegründet. Die Bank agiert als eine Direktbank und hat somit kein Filialnetz, was im Vergleich zu konventionellen Banken in der Regel zu niedrigeren Gebühren führt. Die früher auch als Cortal Consors bekannte Bank wurde im Sinne der Offensive durch BNP Paribas in Hinsicht auf die zunehmende Digitalisierung der Kunden übernommen, um keine Marktanteile an andere Direktbanken zu verlieren.
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Funktionsumfang: Solide, mit guter Usability
Das Depot der Consorsbank umfasst sowohl ein Wertpapierdepot als auch ein Verrechnungskonto für Verkäufe von Wertpapieren. Der Handel mit Finanzprodukten, wie Aktien, Anleihen und CFDs ist weltweit jedoch nur an rund 30 Börsen möglich. Mit einer ausgereiften Trading-Software namens Active Trader Pro versucht die Bank jedoch professionelle Daytrader anzusprechen und zu ihren Kunden zu machen. Dies mag jedoch aufgrund des begrenzten Angebots an Handelsplätzen und Finanzprodukten nur bedingt möglich sein, obwohl die Software an sich einen sehr seriösen Eindruck macht.
Ein Pluspunkt in Sachen Service ist allerdings, dass sowohl die professionelle Trading-Software als auch die Führung des Depots komplett kostenlos sind und keine Führungsgebühren anfallen. Auf der Website der Consorsbank sind werktäglich Informationen über Performance der Tagesbesten und -schlechtesten des DAX und die ntv-Börsenberichte einzusehen.
Wie schon oben erwähnt ist die Active-Trader-Pro-Software angenehm zu bedienen und macht jedem Trader eine Freude. Die Online-Plattform und die Smartphone-App müssen jedoch einige Abschläge einstecken. Denn das Handeln auf diesen ist zwar übersichtlich und sehr einfach dargestellt, bietet jedoch fast keine Möglichkeit die Aktie zu analysieren. Dieser Weg das Depot der Consorsbank zu nutzen mag für den ein oder anderen genügen, wird aber vermutlich aufgrund der kostenfreien Profi-Software kaum genutzt werden.
Hohe Mindestgebühr, vor allem am US-Markt
Bei den Gebühren ist die Consorsbank trotz ihrer oft als fortschrittlich angesehen Vorgehensweise im Online-Banking einer der schlechtesten Broker am Markt. Bei deutschen, französischen, spanischen und luxemburgischen Börsen fällt ein Grundpreis von 4,95€ an. Dazu addiert man 0,25% des Ordervolumens und die anfallenden Spesen, welche abhängig vom Handelsplatz anfallen. Die Mindestgebühr der Order beträgt jedoch 9,95€ und ist damit sehr hoch gesetzt.
Gibt man also an der XETRA in Deutschland eine Order mit dem Wert von 1.000€ in Auftrag, so fällt der Grundpreis von 9,95€ an und zusätzlich die XETRA-Gebühr von 1,50€. Letztendlich kostet uns diese Order also 11,45€, was ganze 1,14% des Ordervolumens ausmacht. Bei den US-Börsen steigert sich der Preis enorm und ist extrem unattraktiv für jeden Trader. Hier fällt ein Grundpreis von 19,95€ plus 0,25% des Ordervolumens. Jedoch wird eine Mindestgebühr von stolzen 24,95€ eingefordert.
Bei einer Order mit dem Gegenwert von 1.000 US-$ greift also wieder der Mindestpreis von 24,95$ und macht damit 2,49% des Volumens an. Die Orderkosten sind zwar sowohl an deutschen als auch an US-Börsen mit 69€ begrenzt, dies ist jedoch sehr hoch angesetzt und hilft dem Kunden nur bei sehr hohen Ordervolumina ab ca. 25.000€ aufwärts. Die Gebühren, die bei anderen Depots für die Kontoführung anfallen, entfallen hier wenigstens, was ein kleines plus ergibt.
Gute Leistungen, aber happige Kostenstruktur
Setzt man beim Aktiendepot der Consorsbank die erbrachten Leistungen ins Verhältnis mit den geforderten Preisen, ist schnell eines schnell klar. Dieses Aktiendepot ist sehr überteuert und kann aber im Gegenzug nicht viel anbieten. Ein Pluspunkt ist die gute und kostenfreie Trading-Software, jedoch steht diese Leistung in keinerlei Verhältnis zu den Orderpreisen. Die Consorsbank war einst der Vorreiter in der Szene des Online-Brogerage, hat diesen Titel aber leichtfertig abgegeben und wurde eindeutig von Newcomern eingeholt, welche im Vergleich enorm günstige Konditionen anbieten.
Mittlerweile ist vom Aktiendepot der Consorsbank abzuraten, bis diese ihr Konzept oder ihr Preis- und Leistungsverzeichnis stark überarbeitet haben. Insbesondere für bestehende Bankkunden der Consorsbank kann das Aktiendepot aber dennoch Sinn machen. Wer noch keine Geschäftsbeziehungen zu diesem Geldhaus unterhält, der sollte sich jedoch lieber um einen günstigeren Online Broker bemühen – so findet man ein deutlich besseres Preis/Leistungs-Verhältnis.
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